Publisher's Synopsis
Lange Zeit herrschte die Vorstellung vor, dass fruhmittelalterliche Schreiber fur die Formulierung von Urkunden auf stereotype Formulierungen zuruckgriffen, die sie Mustertexten aus Formelsammlungen entnommen hatten. Aber orientierten sich die Schreiber wirklich an derartigen Vorlagen? Unter Verwendung neuer digitaler Methoden der Urkundenforschung wird am Beispiel der fruhmittelalterlichen Privaturkunden Alemanniens und Bayerns freigelegt, welche Techniken die Schreiber bei der Formulierung von Privaturkunden tatsachlich anwandten; es wird gezeigt, dass die Schreiber fruhmittelalterlicher Urkunden fur die Formulierung der Texte uber umfangreiche Freiheiten verfugten. Das fruhmittelalterliche Privaturkundenwesen Alemanniens und Bayerns war somit entgegen fruherer Vorstellungen der Forschung nicht durch Gleichformigkeit, sondern ein hohes Mass an Heterogenitat gepragt.