Publisher's Synopsis
Die Herzog August Bibliothek bewahrt zehn hebraische Schriftrollen bzw. Schriftrollenfragmente auf, die aus unterschiedlichen Grunden zu den besonders kostbaren Uberlieferungen der judischen Schriftkultur zahlen. Von diesen Rollen fand allerdings nur die sogenannte "Magdeburger Torarolle" aus dem 14. Jahrhundert wegen ihres hohen Alters Beachtung innerhalb der judischen Studien. Eine etwas jungere, ebenfalls vollstandig erhaltene Torarolle sowie drei Torarollenfragmente, die in die Fruhe Neuzeit zu datieren sind, wurden bislang jedoch in keiner Weise gewurdigt, obwohl auch sie seltene Einblicke in ein vernachlassigtes Gebiet der hebraischen Handschriftenkunde geben. Neben den Torarollen beherbergt die Herzog August Bibliothek eine Hohelied-Rolle, zwei Ester-Rollen sowie zwei von einer Hand geschriebene Rollen Prediger und Rut. Letztere stechen nicht nur aufgrund ihrer aufwendigen Illuminierung durch Kupferstiche und Miniaturmalereien aus dem Schriftrollenkonvolut hervor. Die beiden Handschriften gewahren auch wertvolle Einblicke in die Herstellungspraxis von dekorierten Megillot, die im 17. und 18. Jahrhundert eine Blutezeit in Europa erlebten. In diesem Band der Wolfenbutteler Forschungen werden diese hebraischen Schriftrollen erstmals ausfuhrlich beschrieben und durch die exemplarische Einbeziehung vergleichbarer Manuskripte in die judische Handschriftentradition eingeordnet.