Publisher's Synopsis
Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Soziologie - Politische Soziologie, Majoritäten, Minoritäten, Note: 1,0, Technische Universität Dresden (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Datenanalyse und soziale Probleme, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Ausgang der Bundestagswahl 2017 hat die politische Zusammensetzung des zentralen bundesrepublikanischen Gesetzgebungsorgans gravierend verändert. Einerseits bewegen sich die Zustimmungswerte der traditionellen Volksparteien CDU/CSU und SPD mit deutlichen Verlusten auf historischem Tiefstand seit Gründung der Bonner Republik. Andererseits ist mit der AfD zum ersten Mal eine Partei in den Bundestag eingezogen, die sich programma-tisch rechts von der CDU in das Parteiensystem eingliedert (vgl. Bundeswahlleiter 2017b). Im Gefolge dieser gesamtdeutschen Zäsur verdient ein Aspekt besondere Aufmerksamkeit: Das Wahlergebnis in den neuen Bundesländern weicht deutlich von den westdeutschen Zustimmungswerten ab. Sowohl der linke als auch der rechte Rand des politischen Spektrums sind in den ostdeutschen Bundesländern mit Die Linke und der AfD mit erheblich höherem Stimmanteilen als in den alten Bundesländern gewählt worden. In Sachsen konnte die AfD im Hinblick auf die Zweitstimmen gar als stärkste Kraft knapp vor der CDU hervorgehen. Ungeachtet der derzeitigen politischen Rahmenbedingungen und spezifischen Konstel-lationen ist das Phänomen abweichenden Wahlverhaltens in den Ländern der ehemaligen DDR jedoch keinesfalls neu. Im Gegenteil: Seit der Wiedervereinigung vor nunmehr 27 Jahren waren bei jeder Bundestagswahl sowohl bei der Stimmverteilung unter den zur Wahl stehenden Parteien als auch bei weiteren Faktoren wie etwa der Wahlbeteiligung deutliche Unterschiede zu den westdeutschen Ergebnissen festzustellen (vgl. Bundeswahlleiter 2017a). Basierend auf der Annahme, dass das Ausmaß an politischem Vertrauen aus sozialpsychologischer Sicht Einfluss auf das Verhältnis zwischen Repräsentanten und Institutionen eines pol