Publisher's Synopsis
"Im Jahr ihres Zentenariums hort die Novemberrevolution zusehends auf, eine ""vergessene Revolution"" (Alexander Gallus, 2010) zu sein. In Wissenschaft und Offentlichkeit wachst die Einsicht, dass der Aufbruch in die erste parlamentarische Demokratie Deutschlands mehr war als eine halbe, stecken gebliebene oder gar verratene Revolution. Stattdessen gelang es, unter der Last eines verlorenen Krieges und seiner bedrohlichen Friedensverhandlungen, unter den Bedingungen sozialer Not und Ungewissheit und unter bestandiger politischer Unruhe und der Gefahr eines revolutionaren Burgerkrieges die am 9. November 1918 ausgerufene 'deutsche Republik' zu konsolidieren.
Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes leisten eine interdisziplinare Bestandsaufnahme der aktuellen Forschungen zur Novemberrevolution und weisen neue Fragestellungen und Herangehensweisen aus. Sie untersuchen zudem, warum die erste erfolgreiche demokratische Revolution bislang einen so schweren Stand im Erinnerungshaushalt der Deutschen hatte und fragen danach, ob sie nicht doch ein demokratischer Erinnerungsort sein konnte."