Publisher's Synopsis
Excerpt from Zurechnung und Strafrechtliche Verantwortlichkeit in Positiver Beleuchtung: Zwei Vorlesungen Gehalten in der Russischen Hochschule f�r Sozialwissenschaften in Paris
Die Behauptung der Positivisten, dafs wir nur zu wissen brauchen, wie die Erscheinungen vor sich gehen, nicht aber, was in ihnen vorgehe, ist durchaus nicht als eine Selbst beschr�nkung ihrerseits aufzufassen, die sagen will: bis hier her und nicht weiter will ich wissen, was geschieht. 0 nein! Das Eindringen in das Wesen des geistigen Prozesses, den wir Wissen nennen, zeigt, dafs wir nur das wissen, wovon wir zum Verst�ndnis gelangen, wie es vor sich geht. Ver stehen wir dieses Wie nicht, so kennen wir auch die Er scheinungen nicht. Nicht deshalb verzichtete das positive Denken auf das Streben, das Wesen der Erscheinungen zu er kennen, weil es sich als eine zu harte Nufs erwies, die von den Philosophen allen Anstrengungen zum Trotz nicht zu knacken gewesen w�re, sondern deshalb, weil die Kenntnis von den Dingen durchaus nicht darin besteht, ihr Wesen zu ergr�nden. Der primitive Verstand des Kindes und des Wilden h�lt sich fur befriedigt, wenn ihm das Wesen der Dinge be greiflich erscheint; ja Kinder und Wilde geben sich garnicht mit der Frage ab, wie Erscheinungen vor sich gehen. Fur den kindlichen Verstand ist das Tageslicht durch die phantastische Vorstellung von Ph�bus, der jeden Morgen auf seinem Sonnen wagen am Himmel entlang f�hrt, v�llig gen�gend erkl�rt. Fur den reiferen Verstand ist dies naturlich keine Erkl�rung, aber nicht etwa, weil es erfunden, nicht erwiesen ist, sondern weil die Erscheinung des Lichts durch diese Erz�hlung nicht nur nicht aufgekl�rt, sondern im Grunde genommen eher noch ver dunkelt wird. Das primitive Denken, z.b. Dasjenige, welches h�here Wesen mit Allwissenheit ausstattet, stellt sich vor, dafs der Unterschied zwischen dem Allwissenden und einem gewohnlichen Sterblichen nur darin bestehe, dafs ersterer Kenntnisse besitzt, die ihm, dem einfachen Sterblichen, ab geben und dafs, falls es diesem Wesen einfiele, ihm diese ge heimen Kenntnisse mitzuteilen, er ihm v�llig gleichkommen w�rde. Thats�chlich aber w�rde der Mensch, auch wenn der Allwissende ihm alles, was er weifs, mitteilte, dadurch doch nicht pl�tzlich weiser werden, denn das Verst�ndnis dieser h�heren Dinge w�rde ihm vollst�ndig abgeben. Es w�re ge rade so, als ob einem kleinen Kinde der Uhrmacher die Ein richtung einer Uhr oder ein Mechaniker den Mechanismus der Lokomotive zeigen w�rde. Das Kind wiirde nichts begriffen haben, weil es eben nicht imstande ist zu begreifen, wie eine Uhr geht oder wie der Mechanismus einer Lokomotive in Bewegung gesetzt wird. Ein �hnliches Ergebnis w�rde es haben, wenn man dem Sch�ler einer Vorschulklasse die For mel des Newtonschen Binoms auseinandersetzen wollte. About the Publisher Forgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.com This book is a reproduction of an important historical work. Forgotten Books uses state-of-the-art technology to digitally reconstruct the work, preserving the original format whilst repairing imperfections present in the aged copy. In rare cases, an imperfection in the original, such as a blemish or missing page, may be replicated in our edition. We do, however, repair the vast majority of imperfections successfully; any imperfections that remain are intentionally left to preserve the state of such historical works.