Publisher's Synopsis
Seit der Einfuhrung des konfessionell kooperativen Religionsunterrichts in Niedersachsen als erstem Bundesland sind nunmehr als 25 Jahre vergangen. Inzwischen wurde diese Form des Religionsunterrichts auch in weiteren Bundeslandern eingefuhrt. Parallel wird gegenwartig gesellschaftlich wie religionspadagogisch die Frage diskutiert, ob der konfessionell kooperative Religionsunterricht nicht langst ein uberholtes Modell darstellt in einer Zeit, in der viele Schuler*innen ihre eigene Konfession kaum kennen, wenn sie uberhaupt christlich getauft oder religios sozialisiert sind. Der Ruf nach interreligiosen oder religionskundlichen Formaten und Organisationsformen religioser Bildung im Klassenverband wird stetig lauter. Welchen aktuellen Herausforderungen und Transformationsprozessen hat sich ein zukunftsfahiger konfessionell kooperative Religionsunterricht zu stellen? Welchen Stellenwert konnen und sollten Bekenntnis und Konfessionalitat im Religionsunterricht in einer Zeit einnehmen, in der sich immer weniger Menschen zu einer Konfession, zu einer der beiden grossen Kirchen bekennen? Lasst sich angesichts der immer grosser werdenden Zahl an orthodoxen Glaubigen in Deutschland an der alleinigen klassischen Kooperation der Katholischen und Evangelischen Kirche festhalten? Wie lasst sich in diesem Kontext der Vorstoss Niedersachsens beurteilen, einen christlichen Religionsunterricht als Nachfolgemodell des konfessionell kooperativen Religionsunterrichts einzufuhren? Welche Konsequenzen ergeben sich fur die Praxis der konfessionellen Kooperation? Mit diesem Band wird ein Wahrscheinlichkeitsraum eroffnet, der die Zukunftsfahigkeit des Religionsunterrichts aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet.