Publisher's Synopsis
Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Ausbildung, Organisation, Note: 1,0, Christian-Albrechts-Universität Kiel (Institut für Europäische Ethnologie / Volkskunde), Veranstaltung: Hauptseminar: Arbeitswelten, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Grenze zwischen Arbeit und Privatwelt war im Rahmen der fordistischen und tayloristischen Produktion des letzten Jahrhunderts konstitutiv für das Verständnis von Arbeit und Freizeit als separaten Lebensbereichen. Bis heute prägt diese Grenzziehung die verbreitete Vorstellung von Arbeitszeit auf der einen Seite, und Freizeit zur Regeneration und Reproduktion der eigenen Kräfte auf der anderen Seite. Allerdings diagnostizieren die Sozial- und Kulturwissenschaften längst eine Entgrenzung dieser Sphären im Rahmen eines sich wandelnden, flexibilisierten und subjektivierten post-fordistischen Arbeitsmarktes. Anhand der Entgrenzungstendenzen der gegenwärtigen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung lässt sich nachvollziehen, dass Arbeit und Freizeit demnach nicht als anthropologisch konstante Dichotomie beschrieben werden können, sondern gesellschaftlich hergestellt werden und gegenwärtig im Begriff sind, neu ausgehandelt zu werden. Qualitäten des vermeidlich autonomen Beschäftigten und der Flexibilisierung von Arbeitsinhalten und -zeiten stehen im Zuge eines sich wandelnden Arbeitsmarktes im Mittelpunkt, sodass berufliche und private Zeitfenster zunehmend entgrenzt werden und eine Vereinbarkeit von Lebensbereichen durch das zum gesellschaftlichem Ideal avancierende "unternehmerische Selbst" organisiert werden muss. Im Rahmen dieser Hausarbeit soll der Frage nachgegangen werden, zu welchen Praktiken der Selbstregulierung die Entgrenzung von Lebensbereichen und damit einhergehende Beschleunigungstendenzen im Rahmen einer "neuen Arbeitswelt" führen. Zudem soll versucht werden, diese im Hinblick auf einen individualisierten Arbeitsmarkt einzuordnen. An Hand der einschlägigen Forschungen zu gegenwärtigen Verschr