Publisher's Synopsis
Zivilisationskritik ist ein konstitutives Element der erzaehlenden Prosa Christoph Heins. Um diesen Schwerpunkt sind die Erzaehlwerke Nachtfahrt und frueher Morgen/Einladung zum Lever Bourgeois, Drachenblut/der fremde Freund, Horns Ende und Der Tangospieler organisiert. Hein greift dabei zu 'falschen' Bildern eines eigentlichen Lebens, die als Surrogatformen dechiffriert werden sollen. Er plaediert zudem fuer ein nichtentfremdetes, nichtrestringiertes Leben durch Ueberzeichnung von Trennungs- und Leiderfahrungen und durch das ausgestellte lebensvolle, das unzivilisierte Andere. Im Moment des Schmerzes bricht in Heins Prosa das Organisch-Lebendige hervor, das in Erstarrung befangen war. Solche Vitalbilder sucht Hein in ein moralistisch-aufklaererisches Literaturkonzept zu integrieren, das zugleich mit einem genuin autonomie-aesthetischen Kunstanspruch kollidiert.