Publisher's Synopsis
Excerpt from Zeitschrift für Pädagogische Psychologie und Experimentelle Pädagogik, 1914, Vol. 15
Das wichtigste, aber zugleich das schwierigste Ziel zur Verständigung und Einigung der Geister wäre eine Klärung der Frage der Erziehungsziele nicht bloß des Bildungszieles, wie es auf dem vorletzten Kongreß des Bundes für Schulreform in München als Thema gestellt war. Denn die Ziele (oder das Ziel), die sich der einzelne Pädagog bewußt oder unbewußt, mit mehr oder weniger bestimmter wissenschaftlicher Formulierung und Begründung stellt, bestimmen natürlich seine ganze pädagogische Tätig keit, und sie legen bei dem Systematiker der Pädagogik seine "richtung oder seinen Standpunkt fest.
Mag man nun die Aufgabe und das Wesen der Erziehung auffassen, wie man will, auf das eine kommen alle Definitionen der Erziehung hinaus, daß wir das heranwachsende Geschlecht durch die Erziehung zu einem uns vor schwebenden menschlichen Ideal heranzubilden suchen: zu einem Ideal, dessen Inhalt natürlich sehr verschieden bestimmt werden kann und das in den verschiedenen Zeiten und Generationen auch sehr verschieden bestimmt worden ist. Bald hat man mehr darauf Wert gelegt, daß die Erziehung die Vermittlerin und Überlieferin des von den früheren Generationen erworbenen Bildungsgutes sein soll (willmann), dann wird man den Erwerb dieses Bildungsgutes als einen Hauptwert des Erziehungszieles betrachten; bald betont man mehr die Fähigkeit der heranwachsenden Generation, sich der kulturellen, wissenschaftlichen und sozialen Aufgabe ihrer Zeit zu bemäch tigen und sich ihnen gewachsen zu zeigen (so die meisten gegenwärtigen pädagogischen Reformer).
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