Publisher's Synopsis
Polarisierende Berichterstattung zu China ist im Westen nichts Neues. Seit inzwischen uber 100 Jahren pragt ein Changieren zwischen der Wahrnehmung Chinas als "gelbe oder rote Gefahr" - oder als vielversprechender Wachstumsmarkt die Schlagzeilen der Medien, und damit auch die Wahrnehmung Chinas in der Offentlichkeit. Der Tonfall hat sich seit der Machtubernahme durch Xi Jinping 2012/13, mit dem Bekanntwerden der Menschenrechtsverletzungen in Xinjiang sowie mit der Corona-Pandemie noch verscharft. Hinter den Schlagzeilen wird auch daruber diskutiert, ob China ein systemischer Rivale ist, ein wichtiger Wirtschaftspartner; oder aber beides. Wer hat die Deutungshoheit uber diese Bewertungen? Langst konnen wir diese Phanomene nicht mehr von unserem Alltag in Deutschland abspalten, schliesslich sind die wirtschaftlichen Vernetzungen und gegenseitigen Abhangigkeiten immens. Wie konnen wir angesichts dieser Situation in Zukunft Wissen uber und mit China generieren und austauschen? Wie beruhrt das unser fachliches Selbstverstandnis? Mit seiner Analyse von Wissensasymmetrien zwischen China, Deutschland und dem Rest der Welt beleuchtet der von Lena Henningsen, Daniel Leese und Damian Mandzunowski herausgegebene Band - der ausgewahlte Beitrage zur 2021 noch inmitten der Pandemie in Freiburg veranstalteten Jahrestagung der DVCS versammelt - den ungleichen Austausch von Wissen zwischen Regionen, Staaten und Kulturen: Inwiefern ist China ein Akteur oder Objekt von Debatten im Ausland und in China?