Publisher's Synopsis
Im Klassiker der deutschsprachigen Barockliteratur, Grimmelshausens Simplicissimus Teutsch, durchlaeuft die Hauptfigur im Zuge ihres Uebertritts aus der geistlichen Obhut des Einsiedlervaters in die weltliche Gesellschaft ein Stadium der Narrheit, das fuer die satirische Intention des Romans kennzeichnend ist. Die erste Studie der vorliegenden Arbeit versucht, der Vielfalt und Wandlung der Narrenmotivik nachzugehen und dabei das Naerrische als eine Linse zu verstehen, in der zentrale Entwicklungslinien des Romantextes gebrochen werden. Eine zweite Studie greift den forschungsgeschichtlich alten Vergleich zwischen Simplicius und Parzival in neuer Weise auf, indem sie die augenfaelligen Parallelen zwischen Grimmelshausens Roman und dem Epos Wolframs von Eschenbach auf eine beiden Texten gemeinsame strukturelle Ebene zurueckfuehrt, aufgrund derer nicht nur Entsprechungen, sondern gerade auch Abweichungen im Bereich der Motivik erklaerbar werden.