Publisher's Synopsis
Wenn zum Gedenken an romische Kardinale aufwandige Grabmaler errichtet werden, verbinden sich mit diesen Investitionen der Hinterbliebenen konkrete Absichten und Ziele: Hier beginnt das Nachleben der Verstorbenen. Rom, die 'Ewige Stadt', ist zugleich eine Stadt der Toten. Nirgendwo sonst findet sich eine vergleichbare Vielzahl von Grabmalern. Besonders Papste und Kardinale sind in zahllosen Monumenten von den bedeutendsten Bildhauern ihrer Zeit verherrlicht worden. Der vorliegende Band, hervorgegangen aus dem Forschungsprojekt 'REQUIEM - Die Papst- und Kardinalsgrabmaler der Fruhen Neuzeit' am Institut fur Kunst- und Bildgeschichte der Humboldt-Universitat zu Berlin, untersucht an ausgewahlten Fallbeispielen die Entstehungsgeschichte der Grabmonumente. Dabei geht es nicht nur um kunsthistorische Fragen, sondern auch und gerade um die politischen und sozialen Hintergrunde, die zum Totenkult in Renaissance und Barock gefuhrt haben. So entsteht ein facettenreiches Bild, das die Frage nach dem Zweck und Wert von Erinnerung fur die menschliche Gesellschaft im romischen Kontext untersucht, dabei aber zu Ergebnissen kommt, die von allgemeiner Gultigkeit sind.