Publisher's Synopsis
Gegenstand der Untersuchung ist die Frage, inwieweit der Richter zur Entscheidung von Streitigkeiten, die im Zuge der Durchfhrung von Vertrgen entstehen und bezglich derer es an einer vertraglichen Vereinbarung mangelt, jene Regelung heranziehen soll, auf die sich die Betroffenen, htten sie bei Vertragsabschlu an das Problem gedacht, vernnftigerweise selbst geeinigt htten. Wie die philosophische Debatte ber einschlgige Argumente in der Sozialvertragstheorie (Rawls) gezeigt hat, ist diese Frage, die das seit jeher strittige Thema des Verhltnisses von Vernunft und Gerechtigkeit anspricht, weit problematischer, als die oftmals unreflektierte Verwendung des sogenannten hypothetischen Parteiwillens im Zivilrecht nahelegt. Ihre Beantwortung erfolgt in zwei Schritten. In einem ersten Schritt wird unter Anknpfung an Ergebnisse der Entscheidungs- und Spieltheorie der Inhalt des vernnftigen Vertrages bestimmt; sodann wird geprft, inwieweit zwischen diesem Inhalt und den mageblichen vertragsrechtlichen Prinzipien Kongruenz besteht. Besonderes Gewicht wird dabei auf den Bereich der sogenannten ergnzenden Vertragsauslegung sowie die fr die Unmglichkeit bzw. den Wegfall der Geschftsgrundlage mageblichen Prinzipien gelegt. Eine Ergnzung erfhrt die Untersuchung schlielich durch Analyse einiger Probleme, die nichtvertragliche Leistungsbeziehungen aufwerfen.