Publisher's Synopsis
Durch politische Gewalt und Kriege, Klimawandel und okonomische Not bedingte, globale Migrationsprozesse determinieren heute zum grossen Teil die weltweite politische Debatte und bestimmen das mediale Bild des Anderen und Fremden in der Wahrnehmung der Bewohner der "westlichen" Welt. Das Migrieren ist jedoch schon immer ein wichtiger Bestandteil geschichtlicher Dynamik gewesen. Grosse Volkerwanderungen, kriegerische Eroberungszuge, Pilgerfahrten und Handelsreisen, aber auch Flucht vor Hunger, Krankheit und Not pragten die historische Realitat aller Zeiten und hinterliessen tiefe Spuren im kollektiven Imaginarium der Menschen. In der Geschichtsschreibung des 19. Jahrhunderts gewannen die Darstellungen vieler historischer Fakten einen metanarrativen Charakter von identitatsbildenden Meistererzahlungen. Der Band geht daher der Frage nach, welches kritische Erkenntnispotential sich daraus ergeben kann, dass man vormoderne Migrationsprozesse sowie ihre kultur-symbolischen Reprasentationen mit neuen geisteswissenschaftlichen Arbeitsmethoden untersucht und die weit in die Geschichte zuruckgreifenden Phanomene der menschlichen - freiwilligen oder erzwungenen - Mobilitat unter Berucksichtigung moderner kulturphilosophischer Herangehensweisen, etwa des Postkolonialismus, hinterfragt.