Publisher's Synopsis
Pilgerreisen zahlen zu den altesten und zugleich aktuellsten Formen der Mobilitat. Millionen von Menschen machen sich jahrlich auf den Weg, um spirituelle oder heilige Orte aufzusuchen. Dies konnen Graber oder Wirkungsstatten von Heiligen und Propheten sein, heilige Berge und Flusse oder Orte, an denen sich Wunder ereignet haben sollen. Das Pilgern als ein Phanomen, das sich in fast allen Religionen und Kulturen findet und das mit einer Vielzahl unterschiedlicher Rituale verbunden sein kann, hat viele Motive: von der auferlegten Pflicht zur Pilgerfahrt uber die Heilserwartung bis zur Selbstfindung.
In einem vergleichenden Ansatz beschaftigen sich die Autorinnen und Autoren dieses Bandes mit dem Pilgern in den Weltreligionen und nehmen es als ein Ritual in den Blick, das nicht nur geografische, sondern auch kulturelle Entfernungen uberwindet. Die Bedeutung des Weges wird dabei ebenso untersucht wie die Materialitat der Statten, die Rolle von Nahe und Ferne sowie die Regelmassigkeit und die Inner- bzw. Ausserlichkeit des Pilgerns. Zentral ist weiterhin der Aspekt des Schicksals - denn wo die Unwandelbarkeit des Schicksals bezweifelt wird, kann Rekurs auf Strategien zu dessen Beeinflussung genommen werden.