Publisher's Synopsis
Trotz einer Vielzahl von literaturwissenschaftlichen Beitraegen zur Motivforschung ist bislang versaeumt worden, ein im Prosawerk Thomas Bernhards zentrales Motiv eingehender zu beleuchten: das Studien- oder Schriftmotiv. Die Untersuchung entkraeftet das nach wie vor bestehende Vorurteil, Thomas Bernhards Prosa erschoepfe sich in der sinnlosen Wiederholung des Immergleichen, und schaerft den Blick fuer Entwicklungstendenzen in der literarischen Verarbeitung dieses Grundmotivs. Neben der Analyse des Erzaehlverfahrens und der literarischen Konstruktion des Geistesmenschen, dient die Untersuchung des Studienmotivs in erster Linie dazu, die Veraenderungen und Konstanten im Bernhardschen Erzaehlkosmos, ausgehend von Das Kalkwerk (1970) ueber Korrektur (1975) bis hin zu Beton (1982), transparent zu machen. Dabei erweist sich das Studienmotiv nicht nur als ein thematischer Knotenpunkt im Prosawerk, sondern gleichzeitig als bedeutender Indikator, an dem sich Veraenderungen in der literarischen Behandlung des gleichen Stoffes ablesen lassen.