Publisher's Synopsis
Ausgehend von einem dynamischen Kulturbegriff, in dem die Vorstellung einzelner voneinander unabhaengig existierender Nationalkulturen aufgehoben wird, setzt sich der Band mit den vielfaeltigen kulturellen Verschraenkungen im europaeischen Raum auseinander. Auf der Basis der Kulturtransferforschung werden in 15 Fallstudien kulturelle Wechselbeziehungen zwischen verschiedenen europaeischen Laendern beschrieben und ihre Auswirkungen auf die kulturelle Entwicklung analysiert. Der zeitliche Bogen spannt sich dabei vom 18. bis zum 20. Jahrhundert und macht so deutlich, dass kulturelle Austauschprozesse nicht ausschliesslich ein Phaenomen der Gegenwart sind, sondern eine Grundkonstante kultureller Entwicklung darstellen. Einen zentralen Schnittpunkt bildet die Wiener Moderne, fuer deren Erforschung sich die Transferperspektive als aeusserst fruchtbar erwiesen hat, weil die bewusst kosmopolitische Oeffnung zu anderen Metropolen sowie die innerhalb des Habsburgischen Vielvoelkerstaats bestehende ethnische und kulturelle Heterogenitaet ein konstituierendes Merkmal der Epoche bilden. Ergaenzt wird dieser Forschungsbereich durch Untersuchungen von Transferprozessen zwischen dem deutschen, franzoesischen und englischen Raum sowie durch Beispiele transkontinentaler Austauschprozesse. BeitraegerInnen aus nicht weniger als acht Disziplinen und sieben Laendern gewaehrleisten dabei eine vielschichtige Perspektive auf das Phaenomen kultureller Wechselwirkungen.