Publisher's Synopsis
John Rawls' Begruendung des politischen Liberalismus steht vor dem Problem, dass sich liberale Inhalte erst dann durch einen faktischen Konsens begruenden lassen, wenn die Adressaten dieser Begruendung ueber passende liberale Wertperspektiven verfuegen. Rawls reagiert auf dieses Problem, indem er den legitimitaetstheoretisch geforderten Konsens ueber die Grundlagen politischer Macht auf die exklusive Wertperspektive einer substantiellen Tugend der Vernuenftigkeit zuschneidet. Doch diese tugendethische Begruendung des politischen Liberalismus ist ihrerseits unvernuenftig. Disharmonien praktischer Vernunft geben vernuenftigen Buergern Gruende, politische Legitimitaet nicht verwirklicht zu sehen, wenn die Grundlagen politischer Macht allein aus ihrer Perspektive akzeptabel sind.