Publisher's Synopsis
Excerpt from Uber Ton-Rhythmik und Stimmenfuhrung: Neue Beitrage zur Lehre vom Musikalischen Horen
Die Schlusse, zu denen wir in unserer vorigen Abhandlung ge kommen sind, bestarken uns in der Hoffnung, dass wir auf dem Wege angelangt waren, wo die Gesetze der Stimmenfuhrung zu begreifen und zu erlernen waren. Diese Schlusse waren ganz andere, als die landl'aufigen; ja, manchmal standen sie zu diesen in vollkommenem Widerspruch; aber gerade dies gab unserer Hoffnung neue Nahrung; wir sagten uns, dass, da die herkommlichen Auffassungen sich nicht fahig gezeigt hatten, die offen zu Tage liegenden Fragen in der Musik zu losen, eine andere Methode mit anderen Auffassungen erforderlich ware, um bessere Resultate zu erzielen. Um nun ein Beispiel anzu fuhren: Wir Sprachen es in unserer vorigen Abhandlung aus, dass die gewohnliche Anschauung, die kleine Septime unter die Dissonanzen zu rechnen, ebenso hemmend auf die Entwicklung unserer musika lischen Erkenntnis wirke, als es bei den Griechen mit der Verkennung der Konsonanz der groen Terz der Fall war; und wir werden sehen, welche groe Rolle die Konsonanz der kleinen Septime bei der Stimmenfuhrung spielt. Wollten wir nun alle die Folgerungen, zu denen wir in unserer vorigen Abhandlung gelangt sind, und die in Streit mit den bis jetzt angenom menen Anschauungen stehen, wieder hervorheben, wollten wir nach weisen, in welchen Punkten wir von der allgemeinen Meinung ab weichen, warum wir diese fur unbegrundet und unsere Meinung fur berechtigt halten, so wurde das zu endlosen, fur Leser und Verfasser gleich langweiligen Kontroversen fuhren. Wer die Berechtigung unserer Stellung prufen will, der sei gebeten, die vorige Abhandlung einzu sehen; die jedem menschlichen Werke eigenen Verirrungen ausgenommen, glauben wir zu unserer Stellung auf streng wissenschaftliche Weise gelangt zu sein. Den Theoretiker aber, der uns die Ehre erweist, sich mit diesem jetzigen Werke zu beschaftigen, mussen wir doch darauf vorbereiten, dass manche unserer Auffassungen den bisherigen, gewohnlichen diametral entgegenstehen. Aus diesem Grunde das Werk aus der Hand zu legen, ware voreilig; im Gegenteil: da, wir wiederholen es, doch in Betracht zu ziehen ist, dass man mit den ge wohnten Ansichten uber Musiktheorie noch kein J ota von den Pha nomenen, die ihren Gesetzen zu Grunde liegen, entziffert hat, so ver dient eine andere Methode doch gewiss Aufmerksamkeit und Prufung. About the Publisher Forgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.com This book is a reproduction of an important historical work. Forgotten Books uses state-of-the-art technology to digitally reconstruct the work, preserving the original format whilst repairing imperfections present in the aged copy. In rare cases, an imperfection in the original, such as a blemish or missing page, may be replicated in our edition. We do, however, repair the vast majority of imperfections successfully; any imperfections that remain are intentionally left to preserve the state of such historical works.