Publisher's Synopsis
Excerpt from Uber den Ursprung des Zweiten Punischen Krieges: Ein Beitrag zur Kritik des Polybios
Zeiten niederznhalten. Das war ein Gesetz kluger und weitsichtiger Politik, ebenso naturlich und berechtigt, wie das Bestreben Hamilkars und seiner Freunde, die Ver luste, die man erlitten hatte, wieder zu ersetzen und das Machtverhaltnis Karthagos mit Rom wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Die Gesandten fanden die Sachlage noch nicht gerade bedrohlich und gaben sich mit der Antwort Hamilkars zufrieden dass Karthago allein durch diese Kampfe sich die Mittel verschaffen konne, um (lid Kriegskosten an Rom abzutragen. Die romischen Staatsmanner verloren darauf die karthagischen Unternehmungen in Spanien eine Zeit lang aus den Augen, bis man endlich erfuhr, dass Hasdrubal eine machtige Hauptstadt, Neukarthago, gegrundet und seine Macht uber einen betrachtlichen Teil der Halbinsel ausgedehnt hatte Da Der Vertrag mit. Hielten die Romer es fur geboten, den weiteren Fortschritten der Kartharrer wenn Hasdrubal i. J. Auch nicht mit Waffengewalt, so doch durch Aufhetzung der spanischen Gbemcinden Hindernisse zu bereiten. Es unterliegt keinem Zweifel, dass Hasdrubal von dieser feindseligen Thatigkeit der Romer sehr wohl unterrichtet gewesen ist. Jedenfalls hatten die Romer, als sich der grosse Keltenkrieg gegen Italien zusammenzog, allen Grund zu furchten, dass Hasdrubal gereizt durch die romischen Umtriebe in Spanien mit ihren Feinden gemeinsame Sache machen wurde. Polybios hebt ausdrucklich hervor, dass die Romer es fur gut fanden, den Zorn und Unwillen Hasdrubals zu begutigen und zu besanftigen. Sie traten mit ihm i. J. 225 in Unterhandlungen und gewannen ihm die Zusage ab, den Ebro nicht in kriegerischer Absicht zu uberschreiten. Es ist aus der ganzen Sachlage klar, dass sie dafur ein bedeutendes und Hasdrubal fur seine Herrschaft in Spanien ganz beruhigendes Zugestandnis machen mussten. Dies konnte nur in dem formlichen und bestimmten Verzicht auf jede Einmischung in die Angelegenheiten sudlich des Ebro bestehen. Sonst musste man die Nachgiebig keit Hasdrubals geradezu fur unerklarlich ansehn._ Doch ist selbst bei Polybios dies Zugestandnis der Romer nicht klar und unzweifelhaft ausgedruckt, wenn er von dem ubrigen Spanien bemerkt, dass die Romer mit Stillschweigen daruber hingingen2). Dagegen hat Appian die ausdruckliche Nachricht, dass die Gebiete am rechten Ebro ufer karthagisch sein sollten. Man muss sich vergegenwartigen, was das beiderseitige Zugestandnis fur jeden Teil zu besagen hatte. Hasdrubal hatte fur den Ausbau des karthagischen Reiches in Spanien nur einen Gegner ernstlich zu furchten: das waren die Romer. Wenn sie nun Hasdrubal die Zusicherung gaben, in dem gewaltigen Gebiet sudlich des Ebre' sich ungestort ausbreiten zu durfen, so war der Gewinn sehr bedeutend, jedenfalls wertvoller, als die unsichere Aussicht, im Bunde mit den raubgierigen und zuchtlesen Kelten bei dem unfertigen Zustande des Spanischen Reiches Rom zu uberwaltigen. Wie Hasdrubal auch immer uber die Aufrichtigkeit des romischen Zugestandnisses gedacht haben mag, jedenfalls durfte er hoffen, dass die Gallier lange genug die Romer in Atem halten wurden, bis er sich zum Herrn in den Landschaften sudlich des Ebro gemacht haben wurde. Offenbar hat er die Zeit sehr eifrig benutzt, denn gerade in diese Zeit mussen die Kampfe fallen, in denen Hannibal sein Fuhrertalent zu be wahren Gelegenheit hatte, ein Umstand, der ihn nach dem Tode seines Schwagersso wesentlich zur Nachfolge empfahl. Die Romer andrerseits gewannen die Hoffnung. About the Publisher Forgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.com