Publisher's Synopsis
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1, Universitat Bern (Institut fur Sozialanthropologie), 43 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Eine neue Perspektive schien in den 1990er Jahren die nordamerikanische Migrationsforschung zu revolutionieren. Die zunehmende Sichtbarkeit vielfaltiger Bewegungen von Menschen, Informationen und okonomischem Kapital uber nationalstaatliche Grenzen hinweg, stellte eine zentrale assimilationstheoretische Pramisse in Frage, welche implizit immer noch die Migrationsforschung anleitete: Man stellte nun fest, dass Migration oft nicht als linearer Prozess ablauft, in dessen Verlauf der Herkunftskontext allmahlich abgelegt und durch Konfigurationen des Einwanderungslandes ersetzt wird. Die neuen Moglichkeiten in Transport und Kommunikation - in makrotheoretisch ausgerichteten Studien bereits systematisch dokumentiert - schienen die Welt schrumpfen zu lassen. Daruber hinaus wurden seitens verschiedener Herkunftsstaaten Zugestandnisse an die Migranten gemacht, welche diesen mehr Rechte und damit oft einen grosseren Handlungsspielraum einraumten. Eben diese Tatsachen nutzten die Transmigranten auf kreative Weise und entwickelten Strategien, die sich nicht langer ausschliesslich an den Strukturen des Einwanderungslandes orientierten. Noch war kaum abzuschatzen, inwiefern nationalstaatliche Grenzen fur die Migranten an Bedeutung verloren. Doch die Vielfalt grenzuberschreitender Beziehungen und Aktivitaten sowie ihre teils spektakularen Auswirkungen wurden gerne als Anzeichen dafur interpretiert, dass die transnationalen Subjekte geschickt auf staatliche und marktwirtschaftliche Zwange reagierten und diese in vielen Fallen zu untergraben vermochten. Transnationalismus entwickelte sich so rasch zu einem sexy topic," wie Mitchell (1997) treffend und nicht ohne Ironie feststellte. Der neue Fokus liess das Forschungsobjekt in einem anderen Licht erscheinen: Der Migrant, der den Push- un