Publisher's Synopsis
Seit mehr als zehn Jahren diskutiert die deutschsprachige Forschung uber das "Lehnswesen". Zahlreiche Beitrage haben mittlerweile gezeigt, dass es weder im fruhen noch im hohen Mittelalter jenes allumfassende Ordnungsmodell war, das politische, soziale und wirtschaftliche Verhaltnisse strukturierte. In dieser Forschungslandschaft, die verstandlicherweise von einer Dekonstruktion der bisherigen Annahmen gepragt war, versucht der Band einen neuen Akzent zu setzen. Er erprobt, indem er von "Leihe" und "Leiheformen" spricht, ein begriffliches und analytisches Instrumentarium, das engfuhrende feudo-vasallitische Deutungen zu vermeiden helfen soll. Die Autorinnen und Autoren des Bandes, der aus der Arbeit mehrjahriger Treffen in Freiburg und Tubingen hervorgegangen ist, untersuchen dazu ein breites Panorama von Quellen von der Karolingerzeit bis ins 13. Jahrhundert.