Publisher's Synopsis
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Soziologie - Soziales System und Sozialstruktur, Note: 2,3, FernUniversität Hagen (Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften), Veranstaltung: Theoretische Werkzeuge und Perspektiven: Akteure und Strukturen, Sprache: Deutsch, Abstract: In Istanbul fällt recht schnell eine breite sozio-ökonomische Ungleichheit ins Auge: westlich gekleidete, junge Menschen strömen in Konzertsäle, um europäische Musikbands zu sehen, davor verkaufen Migranten aus Anatolien Bier und Wasser. Schuhputzer bieten ihre Dienste in den belebten Einkaufsstraßen der Stadt an, in denen sich eine europäische bzw. amerikanische Markenkette an die andere reiht. Das Straßenbild der Stadt ist geprägt von solchen Gegensätzen. War das türkische Gesellschaftsgefüge bis in die 90er Jahre vor allem durch die säkulare Elite in den Großstädten und der frommen Landbevölkerung geprägt, so scheint mittlerweile durch Abwanderung in die Großstädte, Öffnung der Märkte, Privatisierungen und den erweiterten Zugang zu Medien eine neue Mittelschicht entstanden zu sein, die westlich orientiert ist, eine bestimmte Geisteshaltung gemein hat, frei von religiösem und nationalistischem Gedankengut ist, also fern der alten Oberschicht und Peripherie. Diese neue gehobene Mittelschicht ist -ganz nach amerikanischem und europäischem Vorbild- in der globalisierten Welt zuhause und hat das mit der neoliberalen Wirtschaftsordnung entstandene Konsumverhalten und auch die dazugehörigen Wertvorstellungen übernommen. Ein Mikrokosmos, der besonders im Istanbuler Stadtteil Cihangir oder den europäisch orientierten Studenten der zahlreichen Privatuniversitäten zu beobachten ist. In der vorliegenden Arbeit soll untersucht werden, wie sich diese neue Mittelschicht herausgebildet hat, wie sich diese in Istanbul präsentiert, ihre Identität gestaltet und sich von den anderen Schichten abgrenzt. Der Fokus meiner Darstellung liegt auf dem Habitus, den Lebensstilen und Statussymbolen dieser Sch