Publisher's Synopsis
Die Arbeit widmet sich dem noch immer aktuellen Thema der demokratischen Legitimation der Unionsgrundordnung. Zwar sind die Verfassungsfunktionen des Primaerrechts anerkannt und durch Verabschiedung des Vertrags ueber eine Verfassung fuer Europa verdeutlicht worden. Die rein intergouvernementale Ausgestaltung des Vertragsaenderungsverfahrens wird der Bedeutung der Vertraege, insbesondere unter dem Gesichtspunkt demokratischer Legitimation, jedoch nicht gerecht. Ziel der Arbeit ist es, in einem ersten Teil darzulegen, ob eine staerkere Einbeziehung des Europaeischen Parlaments im Aenderungsverfahren tatsaechlich zu einem Abbau des Demokratiedefizits fuehren kann, um dann im Hauptteil zu untersuchen, ob eine Staerkung der Parlamentsrechte auf Grundlage der Verfassungen ausgewaehlter Mitgliedstaaten (Deutschland, Frankreich, skandinavische Staaten) auch rechtlich umsetzbar ist. Der Konflikt besteht darin, dass eine Beteiligung des Parlaments gerade in der Beschlussphase des Aenderungsverfahrens die Vertragsmacht der Mitgliedstaaten reduziert, was dem Integrationsprozess eine ganz neue Qualitaet verleiht.