Publisher's Synopsis
Die EU wird oft als eine neue Form thematisiert, die weder Staat noch internationale Organisation, noch internationaler Vertrag ist. Zudem dominiert eine Perspektive, in der Politik zu einem Problem von Verwaltung und Expert*innen umgedeutet und damit der demokratischen Entscheidung entzogen wird. Der vorliegende Band entwickelt eine andere, herrschaftskritische, Perspektive, um die EU als ein Staatsprojekt in der Krise zu fassen. Ob sich aus dem multiskalaren Staatsapparate-Ensemble EU ein Staat mit innerer Koharenz entwickeln wird, oder ob die EU in der Krise zerfallt, hangt von den gesellschaftlichen Kampfen und Krafteverhaltnissen ab. Hier entscheidet sich, ob das neoliberale europaische Staatsprojekt stabilisiert werden kann oder ob aus diesen Kampfen ein neues postneoliberales Staatsprojekt entsteht. Andernfalls werden sich die Desintegrationsprozesse weiter verstarken.