Publisher's Synopsis
Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Politik - Region: Osteuropa, Note: 1,3, Universität Duisburg-Essen (Politikwissenschaften), Veranstaltung: Die Türkei, EU und Obama (Gouvernance im Mehrebenensystem II - EU bis International), Sprache: Deutsch, Abstract: Die türkische Politik ist besonders im Hinblick auf die große Anzahl der Menschen mit türkischer Zuwanderungsgeschichte in Deutschland oder den EU-Beitrittsverhandlungen ein allgegenwärtiges politisches Thema in der Öffentlichkeit. Dazu gehört auch die Innenpolitik des türkischen Staates, im speziellen die Minderheitenpolitik. Mit einem Anteil von schätzungsweise 20-30% der Bevölkerung bilden die Aleviten, als eine eigenständige Glaubensgemeinschaft, einen großen Teil der türkischen Gesellschaft. Diese Hausarbeit untersucht die Beziehung zwischen Staat und Religion in der Türkei im Hinblick auf die Stellung der Aleviten in der de jure laizistischen Türkischen Republik. Besonders die Reislamisierung der türkischen Gesellschaft soll in Bezug auf ihre Auswirkungen auf die Aleviten untersucht werden. Zunächst werden einige Grundlagen zum Verständnis der türkischen Gesellschaft und der türkischen Politik aufgegriffen. Dazu gehört eine kurze Entwicklungsgeschichte des türkischen Staates und die Zusammensetzung ihrer Bevölkerung. Anschließend wird die Problematik des Minderheitenbegriffes aus türkischer und europäischer Sicht aufgegriffen, welches auch Teil der Kopenhagener Kriterien und damit ein Beitrittskriterium für die EU-Mitgliedschaft der Türkei ist. Bevor die Stellung der Aleviten unter der Berücksichtigung der politischen, sozialen und ökonomischen Rahmenbedingungen von der Gründung der Türkischen Republik bis heute untersucht wird, wird zunächst das Alevitentum als Glaubensgemeinschaft betrachtet. Neben einem historischen Abriss über die Geschichte der Aleviten, wird im Besonderen ihre Abgrenzung zur sunnitischen Auffassung des Islams thematisiert. Dies ist im Hinblick auf die Reislamisierung der tür