Publisher's Synopsis
Der Beitrag, den die polnische Theorie und Philosophie des Rechts bei der Entwicklung der Rechtstheorie in diesem Jahrhundert geleistet hat, hat in den letzten beiden Jahrzehnten nicht nur hier, sondern in aller Welt in der rechtswissenschaftlichen Grundlagenforschung eine standig wachsende Bedeutung erlangt. Obwohl es in Polen Recht und Staat - ahnlich wie in benachbarten, vormals marxistischen bzw. sozialistischen Rechtssystemen - besonders schwer hatten, ihre eigene Identitat zu gewinnen und zu behaupten, hat sich die Rechtswissenschaft hier schon fruh mit den philosophischen, psychologischen und soziologischen Grundlagen der rechtstheoretischen Konzeptionen auseinandergesetzt. Mit der vorliegenden Festgabe fur Prof. Dr. Dr. h. c. Kazimierz Opalek zu seinem 75. Geburtstag ehrt die internationale Wissenschaftsgemeinschaft einen weit uber die Grenzen seines Landes hinaus bekannten, geachteten und geschatzten Gelehrten. Er gehort heute nicht nur zu den profiliertesten polnischen Rechtstheoretikern und Rechts- und Moralphilosophen, sondern nimmt auch international einen bedeutenden und bestimmenden Platz in der Gemeinschaft derjenigen ein, die auf diesen Gebieten forschen und lehren. Sein originarer Beitrag zur Normentheorie reicht weit uber den Bereich des Forschungsfeldes hinaus, das durch die staatlich organisierten Rechtssysteme und die Positivitat allen Rechts abgesteckt wird. Am 13. Juli 1918 geboren, studierte Kazimierz Opalek 1936-39 an der Juristischen Fakultat der Universitat Krakow. Nach dem Magisterium 1945 und dem Doktorat 1947 erfolgte seine Habilitation im Jahre 1952. Von 1954-61 war er als ausserordentlicher Professor, von 1962-88 als ordentlicher Professor - in der Rolle des Leiters des Lehrstuhls fur Theorie des Staates und des Rechts - an der Universitat Krakow tatig. Hier wurde er im Jahre 1988 emeritiert. Im Verlaufe seiner akademischen Laufbahn nahm er viele Amter ein und erhielt zahlreiche Ehrungen. 1954-56 amtierte er als Dekan der Juristischen Fakultat der Universitat Krakow. 1956-62 war er Vize-Direktor des Instituts fur Rechtswissenschaft der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Warszawa. 1962-64 war er als Prorektor der Universitat Krakow tatig. 1972-83 amtierte er als Prasident des Komitees fur Politikwissenschaft der Akademie; desgleichen seit 1975 als Vorsitzender der Kommission fur Rechtswissenschaft der Abteilung der Akademie in Krakow. 1976 wurde er korrespondierendes Mitglied, 1986 ordentliches Mitglied der Polnischen Akademie der Wissenschaften. Zu diesen Tatigkeiten kamen eine Reihe von internationalen Ehrungen und Ehrenamtern. So ist er seit 1972 Prasident der polnischen Sektion der Internationalen Vereinigung fur Rechts- und Sozialphilosophie (IVR) und seit 1991 Prasidiumsmitglied eben dieser Vereinigung. Als Vortragsreisender war er in fast allen Landern Europas sowie den USA und Kanada zu Gast. Des weiteren unterhalt er enge Kontakte nach Osterreich, in die Schweiz und nach Deutschland. Es gibt gegenwartig kaum einen auslandischen Rechtstheoretiker, der mit der zeitgenossischen Theorie und Philosophie des Rechts im deutschsprachigen Raum bis in kleinste Details vertraut und durch eigene, zum Teil auch bereits veroffentlichte Forschungen so eng verbunden ist, wie Kazimierz Opal((/ durch L))ek.