Publisher's Synopsis
Die Kulturpraktiken des Spiels lassen sich in den Literatur- und Kulturwissenschaften unter anthropologischen, gesellschaftlich-funktionalen, existenziellen und asthetisch-poetologischen Gesichtspunkten betrachten. Massgebliche Impulse erhielt die literarische Ludistik von Seiten der 2011 verstorbenen Komparatistin Erika Greber, die das Spiel als Motiv, als textgenerierendes Strukturmodell und als poetologische Sinnfigur reflektiert und dabei den Spielcharakter literarischer Texte bis in ihre materielle Dimension und formale Struktur hinein untersucht hat. Ihr sind die im Band "Spiel und Ernst" versammelten Beitrage gewidmet, die in vielfaltiger Weise an ihre Forschungen anknupfen und diese weiterfuhren. Betrachtet werden das Wechselverhaltnis der Begriffe 'Spiel' und 'Ernst' in poetologischen Konzepten ("Relationen") sowie das Zusammenspiel von Bild und Schrift in literarischen Spielanordnungen ("Intermediale Konstellationen"); untersucht werden aussagekraftige Texte, in denen dem Spiel in seinen mannigfachen Facetten eine zentrale Rolle zukommt ("Literarische Spielfelder: Exemplarisch, historisch, komparatistisch"). Das Spektrum reicht dabei von der mittelalterlichen Literatur bis zur Gegenwart.