Publisher's Synopsis
Suizidales Verhalten wird neurobiologisch durch eine einseitige Aktivierung der linken Hemisphaere begleitet, dem sogenannten Tunnelblick der suizidalen Menschen. Ihre psychologischen Folgen wie u.a. Stoerungen der Selbstwahrnehmung und der polysemantischen (sinnstiftenden) Realitaetswahrnehmung, mangelnde Affektregulation und Affektkonfundierung wurden in dieser Arbeit analysiert. Die Funktionsmechanismen der Selbststeuerung, wie geschwaechte Selbstregulation vs. verstaerkte Willenshemmung und erhoehter Alltagsstress, die den Zugang zum Selbst erschweren und dem suizidalen Verhalten zugrunde liegen, wurden empirisch ueberprueft und auf der PSI-Theorie basierend analysiert. Ein therapeutischer Einfluss der Selbststaerkung auf die Affektregulation der suizidalen Menschen wurde experimental ueberprueft. Die auf psychologischer Ebene erforschten interdisziplinaeren Befunde und die hermeneutische Analyse von Aussagen suizidgefaehrdeter Personen folgen in dieser Studie einer holistischen Auffassung des Phaenomens des suizidalen Verhaltens.