Publisher's Synopsis
Die Nahe zu einem Menschen, die einem Schmuckobjekt immanent ist, besteht darin, sich an den Korper zu wenden. Getragener Schmuck assoziiert mit personlichen sowie sozialen Vorstellungen, Werten und Gefuhlen. Er verwandelt sich in ein Medium individuellen und gesellschaftlichen Ausdrucks. Das gefundene oder geschenkte Objekt in der Tasche wird von der Hand gesucht und ertastet, um durch diese Beruhrung Halt zu finden. Auf der Haut platzierte Objekte hinterlassen einen taktilen Reiz und sind erfahrungs- und erinnerungstrachtig. Objekte auf der Kleidung signalisieren, dass sie etwas uber ihre materielle Form aussagen mochten und Angebote zu Narrationen machen wollen. Schmucken tragt dazu bei, Identitaten und Erzahlungen zu beherbergen und Botschaften freizusetzen. Auch ganz ohne Korpernahe, ungetragen. Schmucken meint also nicht nur: etwas oder sich schmucken, sondern schmuckartig sein, schmuck werden - als Attribut und Haltung. Auch als Artefakt. Als schmuck werden von Objekten, von Stadten, von Habitaten und mehr. Diesem Schmuck-Werden gehen die Texturen Nr. 9 nach. Wenn es Bling macht, und nicht Glitzer. Wenn Schmuck zu Protest wird. Wenn Schmuck unmogliche Kombinationen wagt, wenn Schweifhaare und Hufhorn sich schmuckartig artikulieren. Und wie damit Schmuckforschende heute den Diskurs fuhren. Mittels genauer Reportagen, theoriefreudiger Essays, fotografischer Beobachtungen.