Publisher's Synopsis
Die aeltere Forschung hatte im literarischen Expressionismus eine messianische Bewegung erblickt, die entfremdete Subjektivitaet mit Hilfe sakralen Sinns zu erneuern sucht. Der problemgeschichtliche Expressionismusbegriff hat demgegenueber seit Mitte der siebziger Jahre betont, dass die skeptischen Positionen der Epoche dem umfassenden Entzug metaphysischen Sinns Ausdruck verleihen und - im Unterschied zur messianischen Epochenrichtung - der Sakralisierung des Ichs den Boden entziehen. Die Studie zeigt indes, dass auch die skeptische Richtung auf die Heiligung des Ichs nicht verzichten kann, sondern teils auf Konzepte heiliger Erloesung zurueckgreift, teils den Ausdruck unerloester Subjektivitaet als sakralen Akt im Machtbereich einer unbestimmbaren metaphysischen Substanz deutet.