Publisher's Synopsis
Excerpt from Rundfrage �ber Karl Kraus
Ein Vorleseabend von Karl Kraus, den der "bren ner am 29. M�rz in M�nchen vei=�nstaltet hat, gab einer M�nchener Wochenschrift, die ihre Spekula tion auf Massenabsatz mit literarischem und k�nstle rischem Tand verbr�mend sich�reffend "zeit im Bild betitelt, die anscheinend erw�nschte Gelegen heit, nebst einer bildlichen Karikatur eine pseudonyme W�rdigung des Genannten zu ver�ffentlichen, die an Niedrigkeit des kritischen Niveaus alles unterbietet, was nach jahrelangem Stillschweigen sich als Reaktion der Notwehr gegen die polemische Bedeutung dieses Schriftstellers zu erheben suchte. Zwar m�gen Aus lassungen wie die, Kraus habe "in dem n�chsten Um kreis seiner Heimatstadt so gut 'wie keine Wirksamkeit entfaltet, selbst wenn sie wahr und begr�ndet waren, im flachen Umkreis journalistischer Verst�ndigung getrost als Beweis f�r die Geringfugigkeit seiner Leistung bestehen zur Anma�ung wird solche Fin digkeit erst dort, wo sie ihre Geltung zugleich in den Bereich geistiger Entscheidungen erhoben sehen m�chte. Hier wird jeder Versuch, die beispiellose, im Wesen seiner kulturellen Sendung tief beschlossene Ausgesetztheit dieses Publizisten nicht als heroische Bestimmung - sondern als fatale Folge seines Schaffens hinzustellen, -zu einer Skrupellosigkeit, die unvermo gend, sich ahnungsloser zu geberden als sie ist, nichts anderes bezweckt, als das Interesse einer Oeffentlich keit, der dieses Ph�nomen noch kaum in innere Sehweite geruckt ist, durch eine falsche Weisung behut sam hinters Licht der eigenen Interessen zu f�hren. Nun bringt ja allerdings die Blo�stellung solcher Er b�rmlichkeit durch den Betroffenen selbst stets auch eine so restlose Erledigung alles dessen mit sich, was dem Einzelfall jeweils sein typisches Gepr�ge da� die Zur�ckhaltung jener, denen der Respekt vor der Wehrhaftigkeit dieses Geistes jede �ffentliche Einmischung verbietet, gewi� gerechtfertigt erscheint. Nur fr�gt es sich, ob jene Angelegenheiten, die schein bar niemanden als Karl Kraus pers�nlich angehen, nicht langst die Angelegenheiten aller sind, die an der geistigen Bewegung der Zeit sei es als Herrschende, sei es als Dienende lebendigen Anteil nehmen. Es fragt sich, ob der inferiore Ha�, der Karl Kraus zwar keine eigenen Gedanken, wohl aber Unterjourna listenrang und eine Wirkung "fur die Minut� oder Viertelstunde einr�umt, den traurigen Mut, sich "oh jektiv zu geberden, nicht eben im Vertrauen auf die Selbstbeherrschung derer aufbringt, die zwar berufen w�ren, hier Einspruch zu erheben, doch im Bewu�t sein, da� Karl Kraus selber sein bester Anwalt ist, sich bisher nie versucht f�hlten, ihn und die geistige Welt, die er verk�rpert, gegen Notwehr�berschrei tungen jener k�rperlichen und ach so mi�gestalten Welt, die er vergeistigt, in Schutz zu nehmen. Was hier ins Gewicht f�llt, ist ja nicht so sehr der Ein zelfall an sich, als �berhaupt die Moglichkeit, das.
About the Publisher
Forgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.com
This book is a reproduction of an important historical work. Forgotten Books uses state-of-the-art technology to digitally reconstruct the work, preserving the original format whilst repairing imperfections present in the aged copy. In rare cases, an imperfection in the original, such as a blemish or missing page, may be replicated in our edition. We do, however, repair the vast majority of imperfections successfully; any imperfections that remain are intentionally left to preserve the state of such historical works.