Publisher's Synopsis
Bei Musil ist zwar eine besondere Sensibilitaet fuer einige Aspekte, die heute zu den Bestandteilen einer post-modernen Auffassung gehoeren - wie das Andere der Vernunft oder die Dezentralisation des Ichs - vorhanden, verbindet sich jedoch immer mit einer staendigen Ausrichtung auf ein unvollendetes Projekt der Moderne, auf das Bemuehen, das ganze emanzipatorische Potential des Prozesses der Rationalisierung aufzuzeigen. Dieses Buch will darlegen, wie sich dieser in der Moderne noch nicht eingeschlagene Weg bei Musil abzeichnet. Einerseits werden darin einige wesentliche Aspekte der Beziehung zwischen Denken und Dichtung untersucht - wie Musils Nietzsche-Rezeption oder sein Verhaeltnis zur Phaenomenologie und zur Gestaltpsychologie; andererseits wird versucht, darzustellen, wie die beiden Pole der Rationalitaet und des Anderen der Vernunft in einigen zentralen Momenten des Romans Der Mann ohne Eigenschaften - wie in der Auffassung der Eigenschaftslosigkeit oder in der Beziehung zwischen Kunst und Wissenschaft - nebeneinander vorhanden sind.