Publisher's Synopsis
English summary: In December 2010, an interdisciplinary conference on syncretism in contemporary and ancient cultures was held as part of the "Sonderforschungsbereich 619 'Ritualdynamik'" (special research field 619 'Ritual Dynamics') at the University of Heidelberg. The chronological and geographical diversity of the contributions now available in this anthology provide the reader with the opportunity to approach a complex subject across different epochs and cultures. These surveys in cultural studies follow the basic idea that cultural identity, and subsequently, the meaning and the specific manifestations of cultural techniques, do not usually develop within closed systems. Rather, they are formed by means of contact and exchange. Their nature and hence their dynamics are determined by processes of transfer, adoption and merging. Therefore, the contributions mostly examine the specific factors that create rituals where different cultures meet. German description: Im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 619 "Ritualdynamik" an der Universitat Heidelberg fand im Dezember 2010 eine interdisziplinare Tagung zum Synkretismus in zeitgenossischen und antiken Kulturen statt. Die chronologische und geografische Vielfalt der Beitrage, die nun im zugehorigen Sammelband auch in gedruckter Form zuganglich gemacht werden, ermoglicht eine epochen- und kulturenubergreifende Auseinandersetzung mit der komplexen Thematik. Die kulturwissenschaftlichen Untersuchungen beschaftigen sich exemplarisch mit synkretistischen Phanomenen aus nahezu samtlichen Erdteilen, namentlich Sudosteuropa und Kleinasien, dem Nahen Osten und Agypten, Sud- und Sudostasien sowie Zentralafrika und Mittelamerika. Dabei folgen sie dem Grundgedanken, dass die kulturelle Identitat und in der Folge auch der Sinngehalt und die spezifischen Ausformungen kultureller Techniken sich in der Regel nicht innerhalb geschlossener Systeme entwickeln. Sie werden vielmehr von Kontakt und Austausch gepragt, ihr Wesen und mithin ihre Dynamik werden von Transfer-, Aneignungs- und Verschmelzungsprozessen bestimmt. Daher fragen die Beitrage in erster Linie nach den spezifischen Faktoren, die Rituale im Kulturkontakt formen. Kulturelle Dominanz, hegemoniale Zentren oder religiose Moden wirken dabei in ebenso entscheidendem Masse auf Rituale ein, wie politische, okonomische oder geophysische Kontexte; und nicht zuletzt spielt auch die Art der medialen Vermittlung der jeweiligen Ritualinhalte hier eine massgebliche Rolle.