Publisher's Synopsis
Wie wurde in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft des spaten Mittelalters Reichtum reflektiert, auf welchen Wertvorstellungen beruhte das Nachdenken uber den materiellen Uberfluss und wer machte welche Ideen fur sich nutzbar? Dem Sammelband, der auf eine von der Fritz Thyssen Stiftung finanzierte Tagung am Deutschen Studienzentrum in Venedig zuruckgeht, liegt die Annahme zugrunde, dass sozial-okonomische und ethisch-kulturelle Konstellationen in der Wahrnehmung des Reichtums einander bedingen, letztere also nicht nur regionale Unterschiede aufweisen kann, sondern auch von historischen Wandlungsprozessen bestimmt ist.
Mit dem spaten Mittelalter richtet sich der Fokus auf eine Zeit, in der sich die kommerzielle Revolution vollzog und die Schere zwischen Arm und Reich neu zur Debatte stand. Ein international zusammengesetztes Autorenteam untersucht an unterschiedlichen Beispielen den Umgang mit Reichtum auf den eng miteinander verzahnten Ebenen der politischen Theorie, der ethischen Norm und der sozialen Praxis. Es bietet so neue Blickwinkel auf ein Forschungsfeld, dessen Diskussion im 21. Jahrhundert von zentraler Bedeutung ist.