Publisher's Synopsis
Nach der lange und kontrovers gefuehrten Diskussion um die vermeintliche oder tatsaechliche Modernitaet des Dritten Reiches scheint der Begriff der Modernitaet in Anwendung auf die NS-Zeit heute viel von seinem Erklaerungswert und auch von seinem Provokationspotential verloren zu haben. Gleichwohl hat er der Forschung wichtige Impulse gegeben und insbesondere der Literatur- und Kulturwissenschaft ein neues Forschungsbild eroeffnet. Die Beitraege dieses Bandes, die auf eine interdisziplinaere Tagung im November 2001 zurueckgehen, praesentieren verschiedene Facetten dieses Feldes. Anders als in den Geschichts- und Sozialwissenschaften, anders aber auch als in der bislang ueblichen germanistischen Behandlung des Dritten Reiches wird Modernitaet hier primaer als kulturelles Phaenomen gefasst - als Gegenstand diskursiver und aesthetischer Konstruktionen, in denen unterschiedliche aesthetische, wissenschaftliche und ideologische Konzepte in oft widerspruechlicher Weise verbunden sind.