Publisher's Synopsis
Ausgehend von einem erkenntnistheoretisch begrundeten Relativismus, der keine Staats- und Rechtsauffassung und keine politische Parteilehre als beweisbar richtig anerkennt, pladierte Gustav Radbruch (1878-1949) entschieden fur eine parteienstaatliche Demokratie. Insbesondere in der Zeit des Nationalsozialismus bekannte sich der Rechtsphilosoph und Weimarer Reichsjustizminister zum Schutz des relativistischen Standpunktes zur Intoleranz gegenuber der Intoleranz. Nach 1945 verweigerte er mittels der spater sogenannten Radbruch'schen Formel unertraglich ungerechten Gesetzen die Rechtsgeltung. Vorliegender Band untersucht die Grundlagen und Tragweite von Radbruchs Staats- und Demokratieverstandnis sowie seiner Lehre zur Geltungsbegrenzung positiven staatlichen Rechts.