Publisher's Synopsis
Die Lagunenstadt Venedig musste praktisch saemtliche Lebensmittel einfuehren. Ihre Kaufleute hielten zwischen Kaukasus und Nil, Tunis und Sizilien, Bruegge und Danzig nach Getreide Ausschau. Das Kernproblem bestand in der Korrelierung der saisonal heftig schwankenden Zufuhr mit dem hohen, wenig elastischen Bedarf. Unter den Bedingungen aussenpolitischer Brueche, patrizischer Selbstprivilegierung und konjunktureller Schwankungen von allgemeinem Handel und Geldmarkt, erzwang die Sprengkraft der Versorgungsfrage eine zunehmende Versachlichung und vorausschauende Planung. Die inneren und aeusseren Konsequenzen dieser kaum vorstellbaren Zwangslage werden mit Blick auf Machtstrukturen und Verwaltung, die hart umkaempfte Verkehrs-, Handels- und Finanzpolitik, auf ruecksichtslose Kolonial- und Aussenpolitik, aber auch auf die inneren Konflikte der Stadt analysiert.