Publisher's Synopsis
Immer haeufiger wird richterliches Prozessverhalten Gegenstand von Ablehnungsgesuchen gem. § 24 StPO. Insbesondere werden Verfahrensverstoesse von der Rechtsprechung als Ablehnungsgrund anerkannt. Anhand einer umfassenden Analyse der Rechtsprechung zeigt der Autor, dass es fuer die Einbeziehung prozessualer Maengel bei § 24 StPO keine hinreichende Legitimation gibt. Vielmehr sind die negativen Auswirkungen einer extensiven Handhabung des Ablehnungsrechts untragbar. Insbesondere muss die Doppelrevisibilitaet von Verfahrensfehlern und die damit verbundene Aushebelung des Rechtsmittelsystems vermieden werden. Einzig gangbarer Loesungsweg ist eine optimierend-objektive Auslegung des § 24 StPO. Danach ist eine Aktivierung des Ablehnungsrechts bei Verfahrensverstoessen nicht zulaessig.