Publisher's Synopsis
Nachdem Karl der Grosse das mittelalterliche Sachsen - in etwa die heutige Region Westfalen, das Bundesland Niedersachsen sowie Teile Sachsen-Anhalts und Schleswig-Holsteins - in einem 33 Jahre andauernden, brutalen Krieg unterworfen hatte, galt es, das eroberte Gebiet in das Frankenreich zu integrieren. Der erste Schritt zur Integration war allerdings anders als bislang in der Forschung angenommen nicht die Errichtung einer vorab geplanten, kirchenrechtlich nahezu idealen und flachendeckenden Bistumsorganisation. Vielmehr waren es christliche Geistliche, die die Religion der siegreichen Franken den unterlegenen Sachsen als Missionare naherbrachten und so den Grundstein fur die keineswegs zwangslaufige Entstehung permanenter kirchlicher Strukturen legten. Andreas Maximilian Mehdorn bietet in einer alphabetisch geordneten Prosopographie erstmals eine detaillierte Zusammenstellung aller im Umfeld der Sachsenkriege und den folgenden Dekaden in Sachsen tatigen Missionare. Die daran anschliessende Auswertung der Lebenswege und Tatigkeiten dieser 50 Missionare ermoglicht es, Erkenntnisse zu relevanten Fragen der fruhmittelalterlichen Missionsgeschichte, etwa nach Herkunft und Werdegang der Missionare oder der fur die Mission angewandten Instrumentarien, zu gewinnen. Daruber hinaus geht die Untersuchung der Frage nach, welchen Anteil Karl der Grosse und seine Nachfolger Ludwig der Fromme und Ludwig der Deutsche an der Missionierung und Christianisierung Sachsens sowie an der Entstehung permanenter kirchlicher Strukturen und Diozesen im Eroberungsgebiet hatten.