Publisher's Synopsis
Durch den medizinischen Fortschritt und die Alterung der Bevolkerung sind immer haufiger kritische Behandlungsentscheidungen zu treffen, wahrend die betroffenen Personen sich nicht mehr selbst dazu aussern konnen. Nicht selten ist hierbei das Verhaltnis von Chancen und Risiken der Behandlungsoptionen ungunstig. Patientenverfugungen und Vorsorgevollmachten sollen helfen, im Sinne der betroffenen Person zu entscheiden, jedoch sind sie in ihrer herkommlichen Nutzung oftmals unzureichend und konnen sogar irrefuhrend und riskant sein. Um diese Situation zu verbessern, gibt es ein international bewahrtes Konzept: Advance Care Planning (ACP). In den letzten Jahren hat es sich auch in Deutschland vor allem dank einer Finanzierung durch die gesetzliche Krankenversicherung ( 132 SGB V) zunehmend etabliert. Dieses Angebot gibt es bisher nur fur Menschen, die in stationaren Pflegeeinrichtungen oder in Einrichtungen der Eingliederungshilfe leben. Auch in Osterreich und der Schweiz gibt es Projekte und politische Initiativen, ACP einzufuhren. Was vielen nicht bekannt ist: ACP kann eine tiefgreifende Wirkung auf das Gesundheitswesen entfalten. Es tragt zu einem kulturellen Wandel im Gesundheitssystem bei, indem eine patientenzentrierte Gesprachskultur eingeubt, die Selbstbestimmung der Betroffenen konsequent respektiert und eine an individuellen Behandlungszielen orientierte, verantwortungsvoll abgewogene Patientenversorgung gefordert wird. In diesem Buch erlautern fuhrende internationale Experten aus Wissenschaft und Praxis ethische und rechtliche Hintergrunde, stellen erfolgreiche ACP-Modelle vor und bieten konkrete Empfehlungen fur deren praktische Umsetzung. Neben ACP-Gesprachsbegleitern und Gesundheitsfachkraften finden auch diejenigen Orientierung, die ACP auf den verschiedenen Ebenen des Gesundheitssystems etablieren mochten.