Publisher's Synopsis
Als ein Experiment der Natur bietet das Adrenogenitale Syndrom (AGS) die Moeglichkeit, Effekte praenatal wirksamer Steroidhormone auf Verhaltensmerkmale zu untersuchen. Unterscheiden sich AGS-Patientinnen von Schwestern in Intelligenz und Koerperhaltungsmustern, in geschlechtstypischen Verhaltensweisen und Zukunftsabsichten? Spielen psychosoziale Faktoren und/oder hormonelle Bedingungen prae- und postnatal fuer Verhaltensauspraegungen und Gruppendifferenzen eine wesentliche Rolle? Diese Fragen wurden u.a. mit Hilfe halbstrukturierter Interviews untersucht, mit Patientinnen, Schwestern und Muettern, unter Beruecksichtigung von verschiedenen Lebensabschnitten, Analysen auf Einzelitem- und Skalenebene sowie zwei genetisch und hormonell differenten Patientinnengruppen. Die Ergebnisse sind bedeutsam fuer die psychoendokrinologische Theoriebildung ueber organisierende Hormoneffekte auf geschlechtstypische Verhaltensmerkmale, aber auch fuer die klinische und psychosoziale Betreuung von AGS-Patientinnen und Eltern.