Publisher's Synopsis
Wo ein Sprecher ist, ist immer auch ein Horer - und zwei Menschen, die ihre Umwelt sehen, riechen fuhlen etc. Der Band zeigt, wie diese beiden Domanen der Perzeption (die sprachliche und die nicht-sprachliche) den Sprachwandel immer wieder neu anstossen und damit die Sprachsysteme stetig verandern: die Wahrnehmung der Referenten auf Ebene des Zeicheninhalts (Metaphern, Metonymien etc.), das Horen (und Sehen) von Gesprochenem auf Ebene der Zeichenform (Reanalysen).
Nach einer semiotischen Zusammenfuhrung dieser beiden Domanen demonstrieren exemplarische Studien ihre Verflechtung. Dabei kommen verschiedene Subdisziplinen und verschiedene Sprachen zur Geltung: Phonetik und Semantik sowie - auf der Metaebene fur ganze sprachliche Systeme - auch die Varietatenlinguistik, fur das Deutsche, das Englische und fur mehrere romanische und andere Sprachen (z.B. Stimmhaftigkeit im Deutschen, Vokalelision im Portugiesischen; Synasthesien im Franzosischen, raumliche Angaben im Englischen; sardisches Italienisch, Guadeloupe-Kreol). Damit schliessen die Autoren auf interdisziplinarer Basis den Kreislauf zwischen Sprachwissen, Sprachproduktion und -perzeption in theoretischer und empirischer Perspektive.