Publisher's Synopsis
Politische Umbruche verandern den Blick auf die Vergangenheit. In Rom brachte der Burgerkrieg des 1. Jh. v. Chr. eine jahrhundertelang bestehende Ordnung zum Einsturz. Der Zerfall der Republik und die Konsolidierung des Staates im Principat forderten die romische Gesellschaft zu neuer Selbstvergewisserung auf. Nils Steffensen widmet sich den Debatten uber die Neuorientierung in einer Zeit des dynamischen Wandels, zwischen der Ausrichtung an der Vergangenheit und der Anpassung an neue Realitaten. Gegenstand seiner Untersuchung sind die unter Augustus und Tiberius entstandenen Versuche, die Gegenwart uber Konstruktionen der Geschichte literarisch einzuordnen und diskursiv mitzugestalten. Im Mittelpunkt der Analysen von zeitgenossischen Historikern, Epikern, Elegikern, Fachschriftstellern und Handbuchautoren steht die Frage nach Kontinuitaten und Diskontinuitaten, nach strukturellen Problemen und Losungsstrategien in der romischen Geschichte. Vermochte der Systemwechsel tatsachlich die Verwerfungen der jungsten Vergangenheit zu uberwinden und das von Augustus annoncierte Goldene Zeitalter zu verwirklichen?