Publisher's Synopsis
Im antiken Athen und Rom war moralkonformes Verhalten eine Ressource von Ansehen. Aber welche konkrete Relevanz hatte Moral in diesem Sinne als soziales Kapital? Welchen Stellenwert hatte sie in den sozialen Zusammenhangen des gegenseitigen Kennens und Anerkennens? Und in welchen Foren, durch welche Medien und in welchen Textgattungen wurden Verhaltensnormen definiert oder ausgehandelt und kommuniziert?
Die Autorinnen und Autoren zeigen in ihren Beitragen die nachweisbaren sozialen Konsequenzen eines guten oder schlechten Rufes auf und stellen verschiedene Moraldiskurse vor: von Majestatsprozessen und aristokratischer Moral in der fruhen Kaiserzeit uber Freizeitbeschaftigungen als Spiegel moralischen Wandels im spatklassischen Athen bis hin zu Klatsch, Geruchten und fama als moralischem Kapital im spatrepublikanischen und fruhkaiserzeitlichen Rom.