Publisher's Synopsis
Kognitive Prozesse in mehreren Sprachen und die gleichzeitige Bindung an verschiedene kulturelle Kontexte beeinflussen das Selbstverstaendnis und Schaffen europaeischer Musiker und Literaten nicht erst seit der um sich greifenden Verbreitung elektronischer Interaktionsformen und medialer Globalitaet. Zudem scheint das Phaenomen keineswegs nur auf Europa und seine einstigen Kolonialmaechte und Vielvoelkerstaaten anwendbar, sondern stellt ein wichtiges, wenngleich bisher wenig beachtetes Merkmal vieler Kulturen weltweit dar. Durch die Globalisierungsdebatte der letzten Jahre hat die Frage nach multiplen kulturellen Identitaeten allerdings eine neue Aktualitaet gewonnen. Um so dringender erscheinen heute sowohl historisch-empirische als auch systematisch-theoretische Analysen. In neunzehn Fallstudien zu Musik, Literatur, Alltagssprache sowie ihrer wechselseitigen Beziehungen zum jeweiligen politischen Umfeld beleuchten Autoren aus insgesamt sieben Staaten die Auswirkungen von Mehrsprachigkeit, Nationalismus und Globalitaet in Regionen Europas sowie in Afrika und Nordamerika seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert. Neben theoretischen Entwuerfen enthaelt der Band biographische Studien zu einigen Kuenstlern, deren adaequate Interpretation ein wissenschaftliches und publizistisches Desiderat darstellt.