Publisher's Synopsis
Laut gangiger Auffassung leitet sich die Regierungsbilanz des preuaischen Konigs Friedrich Wilhelm I. in erster Linie aus den Reformen im Militarwesen und in der Verwaltung sowie aus seinen Bemuhungen um eine Sanierung des Haushaltes her. Die von den Zeitgenossen bzw. der Nachwelt vorgenommenen Titulierungen als Roi sergeant, groater innerer Konig oder Plusmacher entsprachen genau diesen Zuweisungen. Solche Verdienste sind ihm gewiss nicht abzusprechen, jedoch erfassen diese Etikettierungen kaum die gesamte Personlichkeit des Monarchen. Deshalb hat sich der aus einer vom Geheimen Staatsarchiv Preuaischer Kulturbesitz Berlin-Dahlem und von der Historischen Kommission zu Berlin ausgerichteten Tagung hervorgehende Sammelband vor allem solchen Facetten zugewandt, die man gemeinhin nicht mit der Herrschaftspraxis Friedrich Wilhelms I. verbindet. Vielmehr geraten mit dem durchaus in dynastischen Kategorien denkenden, dem sehr wohl den Konventionen der Zeremonialpraxis seiner Zeit folgenden, keineswegs sich durchweg naiv auf dem Parkett der Auaenpolitik bewegenden und dem sich zuweilen als kunstsinnig und Genussmensch erweisenden Monarchen solche Seiten seiner Personlichkeit in den Blick, die belegen, dass er mehr war als nur ein Soldatenkonig.