Publisher's Synopsis
Der islamische Terrorismus ist medial allgegenwartig. Zwar werden Politiker und Interessenverbande nicht mude zu erklaren, dass diese Taten nicht den "wahren" Islam reprasentieren - eine breite Verdammung terroristischer Akte und besonders der Selbstmordattentate durch islamische Geistliche bleibt jedoch aus. Michael Rohschurmann erforscht anhand der Theorie des kulturellen Gedachtnisses, unter welchen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sich die Vorstellung des islamischen Martyrers entwickelte, wieder verworfen und neu interpretiert wurde. Dadurch gelingt es zu erklaren, wie es modernen Terroristen moglich ist, ihre Selbstmordattentater zu "Martyrern" zu stilisieren: Wie wurde das Martyrium in verschiedenen Epochen verstanden, wie veranderte es sich und welche Funktion erfullte es dabei? Wie nahmen soziopolitische Umbruche Einfluss auf die Ausgestaltung der Martyrer-Figur? Und warum fallt eine Verdammung durch islamische Rechtsgelehrte so schwer? Mit Antworten und umfangreichem Material leistet Rohschurmann einen entscheidenden Beitrag zum Verstandnis dieser Phanomene. Unverzichtbar fur alle, die islamischen Terrorismus und Martyrium wirklich verstehen wollen.