Publisher's Synopsis
Seit den Anfangen der bekannten Literaturproduktion sind Beschreibungen von erfundenen Personen, Gegenstanden und Sachverhalten greifbar. Als fiktional' gilt ein Text nach modernem Verstandnis deshalb allerdings noch nicht. Es muss ein Rezeptionsmodus hinzutreten, der literarische Erfindungen als solche wahrnimmt und anerkennt, sie also nicht auf ihren Wahrheitsgehalt uberpruft, sondern vielmehr zum Anlass nimmt, sich die beschriebene Welt vorzustellen. Die entscheidende Frage ist, ob diese Bedingungen bereits hinreichend fur eine Bestimmung sind. Konnen vormoderne Texte schon als fiktional' bezeichnet werden? Oder soll diese Kategorie moderner Literatur vorbehalten bleiben? Welche Rezeptionsmodi sind rekonstruierbar und konnen als fiktional gelten? Welche Rolle spielen dabei Wirklichkeitsbezug und Wahrheit? Die Beitrage des vorliegenden Bandes gehen diesen und ahnlichen Fragestellungen nach. Sie stammen aus der Latinistik, der Mediavistik und der Philosophie und sind Zeugnisse eines heterogenen und kontrovers gefuhrten, sehr aktuellen Diskurses.