Publisher's Synopsis
In der wissenschaftlichen Diskussion zur Problematik der subjektiven Aneignung schriftsprachlicher Kompetenz und insbesondere zur sog. Lese-Rechtschreib-Schwaeche (LRS) ist zwar die Bedeutung des 'objektiven Faktors', d.h. der durch die Eigentuemlichkeiten der alphabetischen Schriftsprache und ihres Uebersetzungsverhaeltnisses zur gesprochenen Sprache vorgegebenen 'Schwierigkeiten', zuletzt allgemein anerkannt worden. Eine angemessene Aufarbeitung der einschlaegigen Forschungsergebnisse seitens Linguistik und Orthographietheorie und deren Verarbeitung fuer die theoretische Diagnose von LRS und entsprechende didaktische bzw. therapeutische Konzeptionen steht allerdings noch aus. Die vorliegende Arbeit unternimmt zum einen eine kritische Bestandsaufnahme der unter dem Namen Phonem-Graphem-Debatte bekanntgewordenen sprachwissenschaftlichen Diskussion, wobei eine neue Synthese divergenter Auffassungen vorgeschlagen wird. Zum anderen diskutiert sie kritisch vorliegende Ansaetze zur Untersuchung des Rechtschreib-Lese-Lernprozesses und zur Kategorisierung dabei auftretender Fehlertypen und stellt neuartige Konzeptionen zur Fehlerqualifizierung und LRS-Therapie vor.